Risiko beim Kauf im Internet richtig einschätzen

Wenn Sie im Internet etwas kaufen wollen und dabei in Vorkasse treten müssen (also zuerst bezahlen und dann auf den Erhalt der Ware warten müssen), gehen Sie immer ein gewisses Risiko ein, es sei denn, dass Sie den Verkäufer schon kennen. Aber meistens ist dies eben nicht der Fall, wie zum Beispiel beim

 

  • Kauf bei eBay
  • Kauf auf Kleinanzeigen-Portalen wie eBay-Kleinanzeigen, Facebook-Marketplace, Quoka oder anderen oder auch beim
  • Kauf in Webshops, die Sie noch nicht kennen.


Also müssen Sie ein gewisses Risiko eingehen, welches Sie zumindest deutlich reduzieren können, wenn Sie die nachfolgenden Hinweise beachten:

Kein Risiko mit einer Zahlung per PayPal.

Wer mit PayPal bezahlt, der überweist das Geld nicht gleich dem Käufer, sondern PayPal als unparteiischer Organisation. Wenn der Verkäufer nicht liefert, dann kann der Käufer einen Streitfall aufrufen und PayPal verlangt jetzt vom Verkäufer einen Nachweis, dass er die Ware geliefert hat. Kann er diesen nicht erbringen, dann erhält der Käufer das Geld wieder zurück. Dieser Gedanke lag zugrunde, als PayPal vor vielen Jahren geschaffen wurde.

Aber es gilt folgende Warnung:

Niemals Einkäufe per PayPal „Freunde & Familie“ bezahlen!

Werden Sie misstrauisch, wenn Ihnen vorgeschlagen wird, Sie können den Einkauf zwar mit PayPal bezahlen, aber mit der Funktion „Zahlung an Freunde und Familie“. Erstens verstoßen Sie dabei gegen die PayPal-Richtlinien, zweitens verlieren Sie ihren Käuferschutz und drittens haben die Ermittlungsbehörden in solchen Fällen regelmäßig keine brauchbaren Ermittlungsansätze, sodass die Täterschaft anonym bleibt. Es gibt Ihnen auch keine Sicherheit, wenn die verkaufende Person Ihnen Bilder zusendet, die einen Ausweis zeigen. Diesem Irrtum verfallen leider immer wieder Personen, die später zu Opfer werden.

Die Täterschaft versucht in solchen Fällen, während des Verkaufschats Vertrauen aufzubauen (Ausweis zusenden, etc.) und bietet oftmals einen Preisnachlass an. Im Gegenzug wird diese Zahlungsart vorgeschlagen, um die PayPal-Gebühren zu sparen. Schlagen Sie stattdessen vor, Sie würden die Gebühren übernehmen und per PayPal regulär bezahlen. Einen ausführlichen Beitrag über die Hintergründe finden Sie hier auf der Website, wenn Sie Website über das Inhaltsverzeichnis.

Keine Überweisung auf ausländische Bankverbindungen

Alle Bankverbindungen, deren IBAN nicht mit „DE“ beginnt, sind ausländische Bankverbindungen. Sie haben so gut wie keine Chance, das Geld wieder zu bekommen, wenn sie hereingelegt worden sein sollten und auch Polizei und Staatsanwaltschaft haben kaum eine Chance, den Kontoinhaber zu ermitteln. Trotzdem beobachte ich immer wieder, dass gerade bei sehr großen Schnäppchen (Preisvorteil von 50 bis 100 Euro und mehr) die Vorsicht beiseitegeschoben wird, weil der Betrüger vorgibt, dass es diese Schnäppchen eben nur im EU-Ausland geben soll. Dies gilt insbesondere für sogenannte Fake-Shops, zu welchen ich später nochmals gesondert komme.

Hohes Risiko bei gewissen Bankverbindungen

Aus zahlreichen Ermittlungsverfahren kann ich sagen, dass Betrüger bevorzugt folgende Banken benutzen:
 

  • N26 Bank (IBAN DExx 1001 1001 xxxx xxxx xx)
  • solarisBank AG (IBAN DExx 1101 0100 xxxx xxxx xx)
  • Deutsche Handelsbank (IBAN DExx 7001 1110 xxxx xxxx xx)
  • Fidor Bank (IBAN DExx 3704 0044 xxxx xxxx xx).


Ich gebe keine Gewähr, dass vielleicht schon morgen eine andere Bank dazukommen könnte, aber eines haben diese Banken gemeinsam: Es sind Online-Banken, die aufgrund ihrer Struktur und Arbeitsweisen es Betrügern leicht machen, anonym Konten zu erhalten.

Es kommt zwar immer wieder auch vor, dass Betrüger Konten bei Banken benutzen, die über ein Netz von Filialen verfügen (Volksbank, Sparkasse, Commerzbank, etc.), aber dies sind meiner Erfahrung nach eher Einzelfälle.

Wenn Sie die Hintergründe meiner Warnung besser verstehen wollen, dann lesen Sie den Beitrag über „Betrüger und Finanzagenten“. Den Link dazu finden Sie im Inhaltsverzeichnis.


Fake-Shops: Vorsicht bei (scheinbaren) Schnäppchen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sogenannte Fake-Shops regelrecht Konjunktur. Man bezeichnet damit eShops (also Websites, wo man Artikel bestellen und kaufen kann), die toll aufgemacht sind, eine Menge günstiger Preise enthalten, aber nur geschaffen wurden, damit ahnungslose Kunden bestellen und bezahlen. Geliefert wird nicht, nur kassiert.

Wie Sie Fake-Shops erkennen können, verrate ich Ihnen gerne hier im Beitrag „Checkliste Fake-Shops“. Den Link dazu finden Sie im Inhaltsverzeichnis.


 

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