Samstag, 2. Januar 2021

Nochmals Warnung vor Fake-Shops und kleine Checkliste

Bereits in Juni letzten Jahres habe ich einen Beitrag erwähnt, dass ich als polizeilicher Ermittler den Eindruck gewonnen habe, dass seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 Phänomen „Betrug im Internet mittels Fake-Shop“ zugenommen hat. Gerade in der Vorweihnachtszeit, wo wir nochmals einen Lockdown erlebt haben, hat sich das Phänomen meinen Beobachtungen nach nochmals verschärft.


Aus diesem Anlass möchte ich meinen Beitrag vom Juni (Checkliste Fake-Shops) nochmals aktualisieren. Dieser Kurzbeitrag soll den Beitrag vom Juni nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Wer ihn noch nicht gelesen hat, sollte dies nachholen, weil ich dort Grundsätzliches erwähnt habe, was ich hier nicht wiederholen möchte. Verdächtig ist eine sogenannter eShop dann, wenn folgende Kriterien vorliegen:

  • Unschlagbar niedrige Preise. Wenn ein Anbieter die anderen alle überbietet, aber nicht nur mit kleinen Beträgen, dann ist schon mal Vorsicht geboten.
 
  • Werden alternative Zahlarten angeboten, wie zum Beispiel die Zahlung via PayPal oder Abbuchung, dann können Sie dort einkaufen. Bitte aber keine Zahlung via PayPal an Freunde und Verwandte, dann ist etwas faul. Ebenso sollten Sie vorsichtig sein, wenn nur die Option Vorkasse gewählt wird.
 
  • Gibt es nur die Vorkasse, dann Vorsicht! Auf keinen Fall auf ein ausländisches Konto überweisen. Wenn es sich um ein deutsches Konto handelt, dann ermitteln Sie anhand des IBANs, um welche Bank es sich handelt. Es gibt im Internet genügend Programme, wo Sie anhand der Bankleitzahl (das sind die Zahlen 3 bis 10 des IBANs) die Bank ermitteln können. Vorsicht bei Banken, die als Online-Banken bekannt sind. Diese werden gerne von Betrügern (mittels Finanzagenten) genutzt.
 
  • Geben Sie die Website in Google ein. Zahlreiche Verbraucherschutz-Websites warnen davor, wenn ein eShop auffällig geworden ist.
 
  • Lassen Sie sich auch nicht täuschen, dass die Website perfekt aussieht und dass diese ein perfektes Impressum aufweist, das alle notwendigen Daten (Steuer-Nr., Handelsregister, etc.) nennt. Oftmals sind die Daten erfunden oder von einer anderen Firma einfach kopiert worden. Rufen Sie dort an, falls eine Festnetznummer angeboten wird.
 
  •  Ein letzter Tipp für Fortgeschrittene: Wenn Sie in eine Suchmachine WHOIS (who is? = wer ist?) und dann den Namen der Domain eingeben, dann können Sie Daten über die Website bekommen. Wurde diese erst vor kurzem registriert oder über einen Server im Ausland, dann bitte auch Vorsicht.


Eine 100%ige Sicherheit gibt es nicht, aber ich beobachte oft, dass ein bisschen Misstrauen schon ausgereicht hätte, um größeren Schaden zu vermeiden. Deshalb habe ich diese Ratschläge gerne nochmals wiederholt.

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